Saphyr Phyto Remedies Salzburg

PFLANZENLEXIKON

Unser Saphyr Pflanzenlexikon bietet umfassende Informationen zu einer Vielzahl von Heilpflanzen, die in der traditionellen und modernen Medizin von uns verwendet werden. Jede Pflanze wird detailliert beschrieben, einschließlich ihrer botanischen Merkmale, ihrer arzneilichen Verwendung und den spezifischen Wirkungen, die ihre heilenden Eigenschaften ausmachen. Daraus machen wir natürliche Nahrungsergänzungsmittel für Ihre Gesundheit.



Artischocke | Cynara Scolymus L.

Artischocke gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).

Arzneiliche Verwendung findet die Hülle der Blütenköpfe, Artischockenblätter sowie die Artischockenwurzel (Cynarae Folium, Cynarae Radix).

Botanik: Die Artischocke ist eine bis zu 2 m hohe distelartige Pflanze, welche im Mittelmeerraum heimisch ist.

Mythologie: in der griechischen Mythologie verliebt sich Zeus in die schöne Nymphe Cynara. Zeus wurde von Cynara jedoch abgewiesen woraufhin er sie in seine Wut in die stachelige Artischocke verwandelte. An die Nymphe erinnert noch heute der Name. Die Artischocke kann pharmazeutisch gesehen als klassisches Bittermittel gelten. Es regt mit seiner Bitterwirkung die Leber an, fördert die Ausschüttung der Gallenblase und senkt die Blutfette. Bevorzugte Anwendungsmöglichkeiten der Artischocke sind daher Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen (=dyspeptische Beschwerden) hervorgerufen durch schlechte Lebertätigkeit sowie bei Appetitlosigkeit und Reizdarm.

Wirkung:
Choleretisch (Gallefluss fördernd)
Cholekinetisch (Ausscheidung der Gallenblase fördernd)
Leberregenerierend
Antihepaotoxisch
Hepatoprotektiv
Anregend auf die Funktion der Bauchspeicheldrüse
Senkung der Lipide sowie der Cholesterienbiosynthese
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Antioxidativ
Spasmolytisch

Artischocke – Cynara Scolymus L.

Baldrian | Valeriana officinalis L.

Baldrian gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceen) und bekommt hier noch eine Unterfamilie, die Baldriangewächse (Valerianaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Katzenkraut oder Stinkwurz.

Arzneiliche Verwendung findet die Wurzel (Valerianae Radix)

Botanik: Baldrian ist eine bis über 1 Meter hochwachsende, ausdauernde Pflanze mit kantigem Stängel, rötlich-weißen Blüten und Fiederblättern, welche bei uns wild heimisch ist. Die verwendete Droge stammt jedoch fast ausschließlich aus Kulturen. Baldrian kann somit bei Einschlaf- und Durchschlafstörungen, bei nervösen Unruhezuständen, nervösem Herzklopfen sowie auch bei nervös bedingten, krampfartigen Schmerzen im Magen- Darmtrakt seine Wirkung zeigen.

Wirkung:
Beruhigend (sedativ)
Förderung der Schlafbereitschaft, Verkürzung der Einschlafzeit, Verbesserung der Schlafqualität mit Verminderung des nächtlichen Aufwachens
Verbesserung der Tagesbefindlichkeit (nach 2-4 wöchiger Therapie)
Konzentrations- und leistungsfördernd
Krampflösend
Muskelentspannend

Baldrian – Valeriana officinalis L.

Brennnessel | Urtica dioica L.

Die Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Die volkstümliche Bezeichnung lautet auch Nessel, Donnernessel, Hanfnessel oder Saunessel.

Arzneiliche Verwendung findet das Kraut (Herba urticae), die Samen (Urticae Semen) und die Wurzel (Urticae Radix).

Botanik: Brennnesseln wachsen als einjährige, ausdauernde Pflanze, welche sich über unterirdische Rhizome vermehrt, bis zu 150 cm hoch wird und als Ruderalpflanze nahezu weltweite Verbreitung findet. Die Kommission E empfiehlt Brennnessel zur adjuvanten Anwendung bei rheumatischen Beschwerden. Sowohl ESCOP-, WHO-, sowie die HMPC-Monografie beschreibt die Anwendung als Adjuvans bei der symptomatischen Behandlung Arthritis, Arthrose und/oder rheumatischen Beschwerden.

Schon Dioscurides, Plinius der Ältere oder Odo Magdunesis lobten in vielfältiger Art und Weise die Wirkung der brennenden Pflanzen – v.a. die äußere Anwendung, in Form von Abreibungen, erfreuten sich bei rheumatischen Erkrankungen in der Klosterheilkunde großer Beliebtheit.

Im "Macer Floridus" ist weiters noch nachzulesen… "Mit Wein genossen, erregt der Nesselsamen die Liebeskraft, noch mehr sogar, wenn du die Pflanze zerreibst, mit Honig und Pfeffer verquickst und dann mit Wein auf die vorher genannte Weise trinkst.“

Wirkung:
Diuretisch (entwässernd)
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Immunmodulierend

Brennnessel – Urtica dioica L.

Cranberry | Vaccinum macrocarpon Aiton

Cranberry – großfruchtige Moosbeere, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die volkstümliche Bezeichnung spiegelt auch den Ursprung der englischen Bezeichnung wieder: Kranichbeere, Kranbeere.

Arzneiliche Verwendung findet die Frucht (Vaccinum macrocarpon Aiton)

Botanik: Die Cranberry ist ein immergrüner Zwergstrauch der sich am Boden kriechend ausbreitet. Die Pflanze hat ledrige, immergrüne Blätter, rosa-weiße Blüten und ca. kirschgroße, rote Früchte mit vielen Luftkammern. Diese vielen Luftkammern ermöglichen auch den speziellen Erntevorgang durch Fluten der Felder. Aufgrund dieser Wirkung werden Cranberrypräparate lt. ESCOP, WHO und HMPC zur Vorbeugung von Infektionen der ableitenden Harnwege empfohlen.

Wirkung:
Anti-Adherance-Activity; Verhinderung der Anheftung von Keimen an das Urothel (= Schleimhaut der ableitenden Harnwege)
Antimikrobiell (keimhemmende Wirkung – v.a. Proanthocyanidine)
Entzündungshemmend
Antioxidativ

Cranberry plant in nature

Curcuma | Curcuma longa L.

Curcuma gehört zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Die volkstümlichen Bezeichnungen sind auch gelber Ingwer, Safranwurzel oder Gelbwurz.

Arzneiliche Verwendung findet die Wurzel (Curcumae longae rhizoma).

Botanik: Die Pflanze ähnelt sehr stark der Ingwerpflanze, wird bis 1 Meter hoch und bildet ein dem Ingwer ähnelndes, jedoch intensiv gelbes Rhizom.

Wirkung:
Choleretisch (Gallefluss fördernd)
Cholekinetisch (Förderung der Gallenblasenausscheidung)
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Spasmolytisch (krampflösend)

Curcuma – Curcuma longa L.

Goldrute | Solidago virgaurea L.

Goldrute gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist Edelwundkraut, Goldwundkraut, heidnisch Wundkraut oder Schoßkraut

Arzneiliche Verwendung findet das Kraut (Solidaginis herba)

Botanik: Die Goldrute ist eine bis zu einem Meter Hohe Staude (krautige Pflanze), besitzt wechselständig angeordnete Blätter und gelbe, schwach aromatisch riechende Blüten. Die Goldrute findet ihre Anwendung zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, zur Vorbeugung von Harnsteinen und Nierengrieß sowie zur unterstützenden Therapie bei bakteriellen Infektionen der ableitenden Harnwege.

Wirkung:
Diuretisch (harntreibend)
Schwach spasmolytisch (krampflösend)
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)

Goldrute – Solidago virgaurea L.

Hopfen | Humulus Lupulus L.

Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Bierhopfen, Hopfenblüte oder Hopfenzapfen.

Für die arzneiliche wie auch phytotherapeutische Nutzung sind nur die weiblichen Pflanzen von Interesse, da diese, im Gegensatz zu den männlichen Pflanzen, mit Lupulindrüsen besetzte Blütenstände ausbilden – die Hopfenzapfen. Botanik: Der Hopfen ist ein Schlinggewächs mit rechtswindendem Stängel welcher durch sog. Klimmhaare rau ist. Hopfen besitzt 3-5 lappige Blätter und wird bis zu 6 Meter hoch. Für die arzneiliche wie auch phytotherapeutische Nutzung sind nur die weiblichen Pflanzen von Interesse, da diese, im Gegensatz zu den männlichen Pflanzen, da diese mit Lupulindrüsen besetzte Blütenstände ausbilden – die Hopfenzapfen.

Wirkung:
Beruhigend (sedativ)
Schlaffördernd
Appetitanregend

Hopfen – Humulus Lupulus L.

Kamille | Matricaria recutita L.

Kamille gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Feldkamille, Kummerblume oder Mägdeblume. Arzneiliche Verwendung finden das ätherische Öl und die Blüten (Matricariae flos).

Botanik: Die echte Kamille ist eine einjährige krautige Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe von ca. 20 – 50 cm. Das Blütenköpfchen hat einen Kranz aus weißen Strahlenblüten und hat als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Vertretern einen hohlen Blütenboden. Kamille findet sehr vielfältige Anwendungen bei Haut- und Schleimhautentzündungen sowie bakteriellen Hauterkrankungen und Wundbehandlung in Form von äußerlichen Anwendungen. Zur innerlichen Anwendung kommt Kamille bei entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes sowie bei leichten Oberbauchbeschwerden.

Wirkung:
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Wundheilungsfördernd
Antibakteriell
Ulcusprotektiv (Schützend gegen Magenentzündung und den daraus folgenden Magengeschwüren)
Spasmolytisch (krampflösend)

Kamille – Matricaria recutita L.

Kapuzinerkresse | Tropaeolum majus L.

Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Salatblume oder gelbes Vögerl.

Arzneiliche Verwendung findet das gesamte Kraut (Tropaeoli Herba)

Botanik: Die Kapuzinerkresse ist eine üblicherweise niederliegende Pflanze die bis 30 cm hoch wächst, bei geeigneter Rankhilfe jedoch auch bis zu 3 Meter hoch klettern kann. Sie besitzt typische schildförmig, runde Blätter mit einem in der Mitte angesetzten Blattstiel. Die Blüten sind gelb, orange oder rot und haben häufig dunkle Flecken. Aufgrund der Wirkung des sog. Benzylsenföl kann die Pflanze lt. Kommission E adjuvant (begleitend) zur Therapie von Infekten der ableitenden Harnwege, Katarrhen der Luftwege sowie bei leichten Muskelschmerzen angewandt werden.

In der Volksmedizin bilden die Blätter eine wichtige Zutat für blutreinigende Frühlingssalate. Hingewiesen wird auf die verminderte Alkoholtoleranz durch Benzylsenföl.

Wirkung:
Bakteriostatisch
Virustatisch
Antimykotisch
Hyperämisierend

Kapuzinerkresse - Tropaeolum majus L.

Lavendel | Lavandula Angustifolia Mill.

Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Lavendelkraut oder Speik

Arzneiliche Verwendung findet v.a. das aus den Blüten gewonnene ätherische Öl.

Botanik: Lavendel ist ein bis zu einem ½ Meter hoher Halbstrauch mit graugrünen Blättern und violetten Blüten die in Scheinquirlen stehen und offene Ähren bilden. Lavendel findet daher eine gute Anwendung bei Unruhezuständen und Einschlafstörungen aber auch bei funktionellen Oberbauchbeschwerden wie zum Beispiel nervösem Reizmagen oder nervösen Darmbeschwerden.

Wirkung:
Beruhigend (sedativ)
Verdauungsfördernd (karminativ)
Angstlösend (anxiolytisch)

Lavendel – Lavandula Angustifolia Mill.

Löwenzahn | Taraxacum offizinale Web.S.L.

Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae), Untergruppe der Cichoriaceae. Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Butterblume, Kuhblume oder Pusteblume.

Arzneiliche Verwendung findet die Wurzel mit dem Kraut (Taraxaci radix cum herba).

Botanik: der Löwenzahn ist eine krautige und äußerst anpassungsfähig und ausdauernde Pflanze. Seine kräftige Pfahlwurzel ist 30 - 100 cm lang. Der Löwenzahn besitzt rosettenartig angeordnete, tief gesägte Blätter und die leuchtend gelben Blütenköpfchen sitzen auf einem holen Blütenstängel, welcher einen weißen Milchsaft führt. Die reifen Früchte tragen, die zum Namen Pusteblume führenden, fallschirmartigen Anhängsel. Der Apotheker M. Pahlow beschreibt die Wirkung des Löwenzahn in seinem Buch, "Das große Buch der Heilpflanzen", wie folgt: Will man die Wirkung des Löwenzahns zusammenfassen, so kann man sagen, dass diese Heilpflanze die Niere und die Leber zu erhöhter Aktivität anregt, dass sie einen günstigen Einfluss auf das Bindegewebe ausübt, das dadurch stärker durchblutet wird, und dass sie durch das Zusammenspiel aller Wirkstoffe das Allgemeinbefinden geschwächter Menschen bessert.

Wirkung:
Choleretisch (den Gallefluss fördernd)
Diuretisch (harntreibend)
Appetitanregend

Löwenzahn – Taraxacum offizinale Web.S.L.

Mariendistel | Silybum Marianum (L.)

Die Mariendistel gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Christi Krone, Fieberdistel oder Frauendistel.

Arzneiliche Verwendung findet die Frucht ohne die Haarkrone (Cardui mariae Fructus).

Botanik: Die Mariendistel kann mit ihren großen weiß marmorierten Blättern, die dornig gezähnt sind, leicht erkannt werden. Sie zählt zu den größten und schönsten Disteln und ist ursprünglich in Südeuropa, Kleinasien und Nordafrika beheimatet. Ihre Krone zeigt sich in Purpurtönen. Die Pflanze ist 1-2 jährig und erreicht eine Wuchshöhe von 20 – 150 cm. Die in der Mariendistel beinhalteten Flavonoiddrogen wirken antihepatotoxisch und regenerationsfördernd. Dies wirkt soweit, dass Silibinin sogar zur Leberzellprotektion bei Knollenblätterpilzvergiftung in der Schulmedizin als Notfallmedikament verabreicht wird!

Wirkung:
Antagonistisch (entgegenwirkend) gegenüber zahlreichen Leberschädigungen (leberzellprotektiv)
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Antifibrotisch
Membranstabilisierend
Bindung freier Radikale

Mariendistel – Silybum Marianum (L.)

Melisse | Melissa officinalis L.

Melisse gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Bienenkraut, Frauenwohl, Herbstkraut oder Zitronenmelisse.

Arzneiliche Verwendung finden vor allem die Blätter (Melissae Folium) und das Melissenöl (Mellisae Aetheroleum).

Botanik: Die Melisse ist eine ausdauernde, stark verästelte Pflanze mit vierkantigem Stängel die meist 30 – 70 cm hoch wird. Im Juli, August trägt sie weißlichgelbe oder reinweiße Lippenblüten die als Scheinquirlen in den Achseln der oberen Blätter angeordnet sind. Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem großen Buch der Heilpflanzen die Anwendung so treffend: "Dem nervösen Menschen, der Reizüberflutung von außen nicht verkraftet und auch am Abend nicht zur Ruhe kommt, oft lange im Bett liegt, ohne den ersehnten Schlaf zu finden, kann durch eine Kur mit Melissentee geholfen werden.“

Wirkung;
Beruhigend (sedativ)
Karminativ (verdauungsfördernd)
Virustatisch (in experimentellen Studien zeigte sich Wirksamkeit gegenüber Herpes-simplex-Infektionen)

Melisse – Melissa officinalis L.

Passionsblume | Passiflora incarnata L.

Die Passionsblume gehört zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Namensgebend waren die christlichen Missionare, die die Blütenmerkmale als Insignien der Passion gedeutet haben. Passiflora = Passionsblume, incarnata = die Fleischgewordene

Arzneiliche Verwendung findet das Kraut ohne die Wurzeln (Passiflorae Herba)

Botanik: immergrüner, ausdauernder Kletterstrauch mit bis 5 Meter langen, kahlen rankenden Stängel. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Die Früchte sind bis zu 10 cm große hühnereiförmige Beeren, welche mehrere dunkelbraune Samen enthalten. Laut Kommission E und WHO-Monografie ergeben sich bei der Passionsblume folgende Anwendungsmöglichkeiten: bei nervösen Unruhezuständen, mildes Sedativum gegen nervöse Unruhe, Schlaflosigkeit und Angst.

Wirkung:
Anxiolytisch (angstlösend)
Motilitätshemmend

Passionsblume – Passiflora incarnata L.

Rosenwurz | Rhodiola rosea L.

Rosenwurz gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Arzneiliche Verwendung findet die Wurzel der Pflanze (Rhodiolae roseae radix)

Botanik: Rosenwurz ist eine sehr ausdauernde saftreiche (sukkulente) Pflanze, die eine Pfahlwurzel ausbildet und bis zu 25 cm hoch wächst. Den deutschen Trivialnamen erhielt die Pflanze von ihrem unterirdischen Stamm (Überdauerungsorgan) welcher einen starken Geruch nach Rosen hat. Aufgrund seiner Wirkung findet Rosenwurz vor allem zur Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit sowie zur Verbesserung der Symptome bei Stress seine Anwendung.

Wirkung:
Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit
Adaptogene Eigenschaften
Verbesserung des Langzeitgedächtnisses

Rosenwurz – Rhodiola rosea L.

Roter Ginseng | Panax Ginseng C.A. Meyer

Ginseng gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Kraftwurz.

Arzneiliche Verwendung findet die Wurzel (Ginseng radix).

Botanik: Die Wurzel ist in etwa 8 – 12 cm lang, 2 cm dick und bildet einen 30 – 60 cm langen Stängel mit ahornähnlichen Blättern und unscheinbaren hellroten Früchten. Ginseng findet ein sehr breites Anwendungsfeld und schon die Bedeutung des chinesischen Wortes Ginseng = Menschenwurzel zeugt von der enormen Bedeutung der Wurzel. Ginseng wirkt über eine unspezifische Reizkörperwirkung, sodass körpereigene Abwehrkräfte mobilisiert werden und die Anpassung an erhöhte Anforderungen oder Stress erhöht wird.

Wirkung:
Erhöhung der Belastbarkeit gegenüber chemischen Noxen, Immobilisation, Kälte und Wärme (experimentell)
Rasche Erholung nach Noxen
Zentral aktivierend
Erhöhung der Hirnrindenaktivität
Erhöhung der Konzentration und Aufmerksamkeit
Schnellere postoperative Rekonvaleszenz
Verbesserung der aeroben Arbeitskapazität, Serumlaktatkonzentration und der Herzfrequenz nach Belastung bei Sportlern
Antistresswirkung
Unterstützung der physiologischen Darmflora

Roter Ginseng – Panax Ginseng C.A. Meyer

Taigawurzel | Eleutherococcus-senticosus Ruprecht et Maximovic

Taigawurzel gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliazeae). Die volkstümliche Bezeichnung ist auch Sibirischer Ginseng

Arzneiliche Verwendung findet die Wurzel (Eleutherococci radix)

Botanik: Die Pflanze wächst als mehrjähriger Strauch, welcher 3-5 Meter hoch wächst. Der Strauch trägt schwarze aromatische Früchte welche auf stachelbesetzten, wenig verzweigten Stängel mit kirschblattähnlichen Blättern wachsen. Taigawurzel findet seine Wirkung durch positive Beeinflussung des Immunsystems, Verringerung des Müdigkeits- und Schwächegefühls sowie bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Wunderbare Anwendungsgebiete von Taigawurzel sind Burn-out-Syndrom und die Steigerung der Ausdauerleistung von Sportlern.

Wirkung:
Immunmodulierend
Erhöhung der Stressresistenz gegenüber physischen und psychischen Einflüssen (=adaptogen)
Aktivierung und Verbesserung kognitiver Leistungen
Prophylaxe gegen virale Infektionen

Taigawurzel – Eleutherococcus-senticosus Ruprecht et Maximovic

Teufelskralle | Harpagophytum procumbens

Die Teufelskralle gehört zur Familie der Pedaliengewächse (Pedaliaceae)

Arzneiliche Verwendung findet die Wurzelknolle (Harpagophyti radix)

Botanik: die Teufelkralle ist im südlichen und südwestlichen Afrika heimisch. Die Teufelskralle wächst als krautige Pflanze mit 1,5 – 2 Meter langen radial aus einer etwa einen Meter tiefen Pfahlwurzel entspringen. Sie bildet rote Blüten und mit Hakenarmen versehene Früchte. Zur arzneilichen Anwendung kommen die knolligen sekundären Wurzelknollen (Sekundärwurzeln). Neben den Wirkungen, welchen in erster Linie die Prostaglandinsynthese und somit die Entzündungsentstehung betreffen, konnte experimentell auch noch eine Hemmung der Kollagenaseaktivität und somit eine Aktivitätshemmung der kollagenzerstörenden Enzyme nachgewiesen werden, sodass hier eine Wirksamkeit bei Arthrosen plausibel erscheint.

Indikationen lt. Kommission E sind unter anderem: adjuvant bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates

Klinische Studien legen folgende Indikationen nahe:
Durch Spondylosen bedingte Kreuzschmerzen
Chronisch-entzündliche Polyarthritis
Weichteilrheumatismus
Neuralgien
Kopfschmerzen

Wirkung:
Appetitanregend
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Schwach analgetisch (schmerzstillend)

Teufelskralle – Harpagophytum procumbens

Thymian | Thymus vulgaris L.

Thymian gehört zur Familie der Lippenblütler (Labiatae). Seine volkstümliche Bezeichnung lautet auch Römischer Quendel, Falscher Quendel oder Immenkraut.

Arzneiliche Verwendung findet das gesamte Kraut ohne seine Wurzel (Thymi herba)

Botanik: der Thymian ist ein bis 40 cm großer Halbstrauch mit kleinen Blättchen die an der Unterseite graufilzig behaart sind. Die stark aromatisch duftende Pflanze trägt typische blassrötliche Lippenblüten welche in Ähren stehen. Die Hauptwirkung des Thymian ist auf die ätherischen Öle zurückzuführen. Die Kommision E empfiehlt eine Anwendung bei Symptomen der Bronchitis und des Keuchhustens sowie bei Katarrhen der oberen Atemwege.

Die Volksmedizin und Erfahrungsheilkunde nennt weiters die Anwendung bei Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit. Dies zeigt auch die Anwendung von Thymian als Gewürz. Thymian ist das typische Gewürz für fette Speisen die dadurch nicht nur leichter verdaulich werden, sondern auch geschmacklich aufgewertet.

Wirkung:
Bronchospasmolytisch (die glatte Muskulatur der Bronchien lockernd)
Antibakteriell
Expektorierend (auswurffördernd)
Anregung der Speichel- und Magensaftsekretion

Thymian – Thymus vulgaris L.

Wasabi | Eutrema Japonicum

Wasabi gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Die volkstümliche Bezeichnung ist japanischer Rettich oder Wassermeerrettich

Arzneiliche Verwendung findet Wurzel (Rhizom)

Botanik: Wasabi ist eine krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 cm. Für die Küche sowie die arzneiliche Verwendung benötigt man die senkrecht wachsende fleischige Wurzel. Diese erreicht einen Durchmesser von 3-5 cm und eine Länge von 30 cm. Wasabi beruht ebenso wie die des europäischen Meerrettichs auf den sogenannten Senfölglykosiden. Da die Senfölglykoside im Darm sehr rasch resorbiert werden kommt es zu keiner Beeinträchtigung der natürlichen Darmflora. Durch die Ausscheidung über die Harnwege und die Lunge ergibt sich die Anwendung für Katarrhe der Luftwege und Infektionen der ableitenden Harnwege.

Wirkung:
Antimikrobiell
Hyperämisierend (durchblutungsfördernd)

Wasabi – Eutrema Japonicum

Weidenrinde | Salix alba L.

Die Weide gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Die volkstümliche Bezeichnung lautet auch Weihbuschen, Katzenstrauch oder Korbweide.

Arzneiliche Verwendung findet die Rinde (Salicis cortex)

Botanik: die Weiden sind eine sehr vielfältige Gruppe. Weiden können als Sträucher oder als Bäume vorkommen. Die Blüten (Weidenkätzchen) erscheinen vor den Blättern. Die Kommission E empfiehlt die Anwendung von Weidenrinde für fieberhafte Erkrankungen, rheumatische Beschwerden sowie Kopfschmerzen. Die WHO ergänzt diese Empfehlung noch um die Anwendung bei Erkältung.

Die Weidenrinde und deren Hauptwirkstoffe, die Salicylsäureverbindungen, kann übrigens nicht als "natürliches Aspirin©" bezeichnet werden. Die Wirkstoffe sind eher als Vorläufer (Prodrug) anzusehen, da Salicin nicht die "blutverdünnende Wirkung" (Plättchenaggregationshemmung) wie Aspirin© hat.

Aspirin© enthält in seinem Wirkstoffnamen – Acetylsalicinsäure – den Wirkstoff Salicin, der Name leitet sich jedoch nicht von der Weidenrinde ab. Der Name stammt vom Mädesüß, einem salicinhaltigen Rosengewächs, welches in seiner alten Bezeichnung Spiraea ulmaria hieß. Daraus folgte die Bezeichnung "A-", (für die angehängte Acetylgruppe) sowie "-spirin" für den Inhaltsstoff der Spire. Zu guter Letzt, die Acetylgruppe ist für den blutverdünnenden Effekt im Aspirin verantwortlich und die Spire wird heute als Filipendula ulmaria bezeichnet. Wirkung:

Wirkung:
Antipyretisch (fiebersenkend)
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Analgetisch (schmerzstillend)

Weidenrinde – Salix alba L.

Weihrauch | Olibanum indicum

Luftgetrocknetes Gummiharz des indischen Bosswellia serrata-Baums. Weihrauch ist ein sehr altes Heilmittel und gehörte zu den kostbarsten Gütern des Altertums. Bereits im "Papyrus Ebers" um 1500 v. Christus beschrieben Priester dessen segensreiche Wirkung. Während er in altertümlichen Anwendungen v.a. zur Wundbehandlung angewandt wurde, so zeigen moderne Forschungsergebnisse – angeregt v.a. durch ayurvedische Anwendungen – gute Ergebnisse bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen sowie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Im Versuch zeigte sich die Boswelliasäure im Entzündungsmodell stärker wirksam als die getesteten COX-Inhibitoren Indometacin, Piroxicum, Ibuprofen und Salicylsäure.

Die Ayurvedische Medizin verwendet Weihrauch adjuvant bei chronischer Polyarthritis und rheumatoider Arthritis sowie bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa.

Indikationen nach ESCOP-, WHO-, HMPC-Monografie: Unterstützung bei schmerzhafter Osteoarthritis.

Wirkung:
Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
Analgetisch (schmerzstillend)
Immunsuppressiv
Antimikrobiell
Antiviral
Hemmung der Komplementaktivierung
Hemmung der Knorpelzerstörenden Elastase

Weihrauch – Olibanum indicum

Zistrose | Cistus incanus

Die Zistrose gehört zur Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae). Die volkstümliche Bezeichnung lautet auch Cystus, griechische Bergrose oder graubehaarte Zistrose.

Arzneiliche Verwendung findet das gesamte Kraut (Cisti incani herba).

Botanik: die Zistrosen sind stark verzweigte Zwergsträucher welche ein aromatisches Harz (Labdanum) bilden. Die Blütenblätter (Kronblätter) sind schon in der Knospe geknittert und sind weiß, rosa oder purpurn gefärbt. Die antivirale und antibakterielle Wirkung beruht auf einer physikalischen Bindung der Keime, sodass das Eindringen dieser in die Körperzellen weitgehend verhindert wird. Dies setzt eine frühzeitige Einnahme nach auftreten der ersten Symptome voraus (48 h). Dieses physikalische Wirkprinzip verhindert Resistenzbildungen. Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit bei der Vorbeugung der saisonalen Grippe, der Vogel- sowie der Schweinegrippe.

Wirkung:
Antiviral
Antibakteriell
Schwermetallausleitend

Zistrose – Cistus incanus